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Monday, April 20, 2020

The Power of Self-Reflection | A Pilot

Selbstreflexion sollte bestenfalls zu einem reflektierten Ich führen - ein Versuch


Über ein Jahrzehnt ist es nun her, als ich 2009 meinen Blog publizierte. Das Leben und dementsprechend auch der Charakter der Szene haben sich über die Jahre gravierend verändert, nicht nur in Sachen Ästhetik, sondern vor allem auch die Inhalte betreffend. Begonnen habe ich damals in Salzburg, wie viele Wegbegleiterinnen meiner Generation, aus der Motivation heraus, feminin geprägte Themen wie Mode und Beauty dem Zeitgeist entsprechend über das Internet mit einer stetig wachsenden Community zu teilen. Stilistisch gesehen in einem intim gehaltenen Rahmen, von Mädchen zu Mädchen, fernab des Hochglanz-Boulevards als lebensnahes realistisches Format. 2011 gelang mir der Sprung nach Wien, in meine aktuelle Heimatstadt. Hier konnte ich meine Interessen vertiefen und erhielt die richtigen Impulse, um mich grundlegend weiterzuentwickeln. Das Leitmotiv blieb aber stets das Gleiche: Für mich ist Mode ein ausgezeichnetes Tool, mit dem man unkompliziert, auch ohne großen finanziellen Aufwand, einen eigenen Stil kreieren und die Persönlichkeit zum Ausdruck bringen kann. Es war mir eine Herzensangelegenheit die elementaren Prinzipien zu zelebrieren und mit Gleichgesinnten zu teilen. Der Spaß an der Sache stand stets im Vordergrund.






































"Die Zeit scheint akkurat, 
den inneren Monolog zu beenden
 und wieder in Dialog zu treten."

Durch die Kommerzialisierung, von der wir ökonomisch alle profitierten, haben  sich die Ansprüche und der Fokus verständlicherweise verschoben. Einerseits wurden bezüglich Qualität und Professionalität neue Maßstäbe gesetzt, andererseits rückten Wettbewerb und Vermarktungszwang immer stärker in den Mittelpunkt. So wie es die Evolution verlangt, fand auch bei uns ein einschneidender Anpassungsprozess statt. Der ursächliche Gedanke des Bloggens wurde über die Jahre bis zu einem Punkt verformt, an dem mich Unwohlsein beschlich. Persönlich tat ich mir schwer, eine angemessene Balance zwischen meiner eigenen Vorstellung und der Erwartungshaltung des immer mehr zu Oberflächlichkeiten tendierenden Systems zu finden. Erfreulicherweise beobachte ich den letzten Wochen und Monaten wieder mehr Sehnsucht nach inhaltlicher Auseinandersetzung. Die Zeit scheint akkurat, den inneren Monolog zu beenden und wieder in Dialog zu treten. Um meinen Gedanken mehr Raum zu verleihen, habe ich mich dazu entschieden essenzielle Themen, Konflikte und Standpunkte zukünftig in Deutsch zu kommunizieren.






"Auch wenn es möglicherweise banal klingt, 
die Entwicklung einer soliden Agentur 
war mein Lebenstraum
schlechthin."

Emotional betrachtet waren die nun in kurzen Sequenzen dargelegten, die Vergangenheit betreffenden Gedankengänge mitunter dafür verantwortlich, dass ich meinem Blog letztendlich nicht mehr in der von mir gewünschten Intensität belebte. Ein weiterer äußerst zeitintensiver Baustein war sicherlich die Gründung meines Unternehmens „Die Schnittstelle“. Auch wenn es möglicherweise banal klingt, die Entwicklung einer soliden Agentur war mein Lebenstraum schlechthin. Die Perspektive kreativ uneingeschränkt zu sein, von der Idee bis zum fertigen Produkt souverän agieren zu können, empfand ich zutiefst befriedigend. Auch wenn der Pfad lang und steinig war, bin ich ihn mit voller Erfüllung gegangen. Das Ergebnis des organisch gewachsenen und kontinuierlich gelebten Prozesses ist eine Menge Erfahrung. Speziell in herausfordernden Zeiten bieten die hierdurch geschärften Fähigkeiten "klar zu differenzieren" und "Kontext zu verstehen" eine innere Sicherheit. Die durch das Überwinden von Widerständen gewonnenen Erkenntnisse, helfen dabei, auch in kritischen Situationen sachlich zu bleiben. Lebenserfahrung, die ich gerne teilen möchte.
Darüber hinaus hat mir dieses Konzept auch materielle Annehmlichkeiten ermöglicht, die ich ungemein zu schätzen weiß. Nach langer Suche habe ich Ende 2019 eine passende Wohnung gefunden, in deren Räumlichkeiten ich meine beruflichen Vorhaben konkretisieren kann. Nicht nur das großzügigere Home Office – ein aktuell omnipräsentes Thema – sondern auch die Möglichkeit ein Fotostudio in meinen eigenen vier Wänden zu etablieren, empfinde ich als wesentliche Erleichterung bei der Bewältigung meines Arbeitsalltags. 

Als eine der wenigen weiblichen Videografinnen in Wien, in einer weitgehend männerdominierten Branche, durfte ich bis jetzt viele interessante Projekte umsetzen. Die stärker ausgeprägte weibliche Feinfühligkeit erwies sich speziell im Spannungsfeld von hektischen Produktionen, insbesondere auf zwischenmenschliche Aspekte bezogen, als vorteilhaft. Auch wenn man anfangs klischeehaft auf Skepsis beim Thema Frau und Technik traf, als ob es sich hierbei um einen Widerspruch handeln könnte. Die Belastung bei der körperlich herausfordernden Produktion des Filmmaterials steht natürlich gegensätzlich zum klassischen Anforderungsprofil einer Frau. Zugegebenermaßen hat die Arbeit auch Spuren hinterlassen, nichtsdestotrotz stelle ich mich dieser Herausforderung immer wieder gerne. Da ich als EPU für alle Produktionsschritte alleine verantwortlich bin, hat mir bedauerlicherweise oftmals die Zeit gefehlt, euch an dieser Entwicklung teilhaben zu lassen. Ohne mich als Person zu sehr in den Mittelpunkt rücken zu wollen, bin ich davon überzeugt, dass der Austausch solcher Erfahrungen dazu beitragen kann, mehr Raum für eine mutigere Gesellschaft zu schaffen. Auch ich bin fortwährend auf der Suche nach inspirierenden Inhalten, bei denen vor allem die Thematik und in weiterer Folge die Lösung von Konflikten – seien sie menschlicher oder praktischer Natur – im Vordergrund stehen.




"Auch thematisch besteht 
in mir schon seit geraumer Zeit der Wunsch, 
ein realistischeres Bild zu zeichnen
 um mehr Authentizität 
zu gewährleisten."

Plakative Aufmacher wie „Qualität vor Quantität“ oder „keine halben Sachen“ sollten mehr als Plattitüde sein. Um den notwendigen Mehrwert für die Allgemeinheit sicherzustellen, müssen den Überschriften konsequenterweise aufschlussreiche Inhalte folgen. Die aktuelle Krise, mit der uns auferlegten Entschleunigung, dient vermutlich auch als Katalysator. Nicht nur wegen des dadurch freigespielten Zeitfensters möchte ich  tiefer in die Materie eintauchen. Auch thematisch besteht in mir schon seit geraumer Zeit der Wunsch, ein realistischeres Bild zu zeichnen um mehr Authentizität zu gewährleisten. Deshalb möchte ich meinen Blog um eine Facette erweitern und mich verstärkt mit den aktuellen Gegebenheiten auseinandersetzen. Um gemeinsam eine zuträglichere Zukunft erschaffen zu können, ist die Analyse der Vergangenheit von immenser Bedeutung. Die auf globaler aber auch persönlicher Ebene wiedergewonnene Distanz sollte bei der Betrachtung förderlich sein, und bestenfalls können wir gemeinsam die richtigen Rückschlüsse ziehen. Ich sehe den aktuellen Post als Pilotfolge zu einem neuen Kapitel. Wobei der Pilot - man kennt das sicher – meistens einen allgemeineren Charakter als die Serie selbst hat. Ich möchte meinen Beitrag leisten und mit euch hinter die Kulissen blicken.


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